Auch Baustoffe in Moosburger Baugebieten müssen CO2-neutral werden
Im Stadtrat wurde laut Moosburger Zeitung u.a. damit „pro Ziegel“ argumentiert, dass ja wohl nicht alles schlecht gewesen sein könne, was die früheren Generationen gemacht haben. Dazu ist aus der Perspektive des Klimaschutzes Folgendes zu sagen:
Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, muss die Emission von Treibhausgasen innerhalb weniger Jahre auf Null abgesenkt werden – weltweit und selbstverständlich auch bei uns. Über die CO2-Emissionen früherer Generationen wollen wir kein Urteil fällen – es sei denn, sie hätten um die Folgen gewusst und diese Folgen aus unredlichen Gründen wie Bequemlichkeit, Geiz oder Stolz ignoriert. Dies war vermutlich meist nicht der Fall. Für heutige Generationen sehen wir dagegen keine Entschuldigungen, die später einmal standhalten werden.
Bei konventionellen Neubauten ist der CO2-Rucksack aus der Herstellung der Baustoffe in etwa genauso hoch wie aus der Beheizung mit Erdöl oder Erdgas über die gesamte Lebensdauer. Von daher sind „Neubauten ohne Öl und Gas“, wie im Baugebiet Amperauen, nur die halbe Miete zur CO2-Neut-
ralität. Die aus den Baustoffen stammende zweite Hälfte ist jedoch genauso wichtig. Holz ist anders als Ziegel und Beton nicht nur klimaneutral, sondern sogar eine echte CO2-Senke und für nahezu sämtliche Anforderungen mindestens genauso gut geeignet. Aus diesem Grund sollte so viel mit Holz gebaut werden, wie nachhaltig zur Verfügung steht. Wir Solarfreunde fordern daher, dass bei neuen Baugebieten in Moosburg sichergestellt wird, dass der mit den Baustoffen verbundene CO2-Rucksack
minimiert wird. Sollten Beton und Ziegel irgendwann ohne CO2-Emissionen hergestellt werden, können diese Baustoffe natürlich gerne wieder eine größere Rolle spielen, soweit nicht andere Gründe entgegenstehen.
Im Namen der Solarfreunde
Hans Stanglmair
Haydnstr. 6
85368 Moosburg