Sanieren

Tipp 1: Betrachten Sie Ihr Haus mit anderen Augen – als Team!

Beim Fußball müssen Verteidigung, Mittelfeld und Angriff harmonieren, um als Team erfolgreich zu sein. Auch Ihr Team Haus hat

  • eine Energie-Verteidigung (z. B. Dämmung, Fenster), die Sie vor Gegentoren (Wärmeverlust) schützt
  • ein Energie-Mittelfeld (z. B. Steuerung, Puffer, Heizkörper), das die Wärme durchs Haus transportiert und immer den richtigen Teamkollegen anspielt
  • einen Energie-Angriff (z. B. Solaranlage, Holzheizung), der genug Tore schießt (Wärme erzeugt)
  • einen Trainer (Energieberater), der für die Aufstellung und Taktik sorgt
  • einen Manager (Finanzberater bei Ihrer Bank), der sich um die Finanzierbarkeit kümmert
  • einen Präsidenten, um den sich alles dreht: Das sind Sie!

Tipp 2: Setzen Sie auf die „Zangenstrategie“!

  • Minimieren Sie den Energieverbrauch: Was Sie nicht brauchen, müssen Sie nicht kaufen.
  • Nutzen Sie erneuerbare Energien: So werden Sie unabhängig von Erdöl, Gas und Kohle.

Bei guter Planung und Ausführung reichen erneuerbare Energien für Ihren gesamten Bedarf!

Tipp 3: Ziehen Sie Experten (z. B. unabhängiger Energieberater) zu Rate!

Niemand kann überall gleich gut Bescheid wissen. Mit qualifizierten Planern und einem unabhängigen Energieberater können Sie

  • die Qualität der Sanierung von Anfang an sichern (z.B. durch Thermographieaufnahmen),
  • Bauschäden und Ärger vermeiden sowie Energie und Kosten einsparen und
  • Förderprogramme zuverlässig finden und nutzen.

Auch die Solarfreunde Moosburg kennen zahlreiche Energieberater in der Region.

Tipp 4: Verschaffen Sie sich einen Überblick!

  • über Ihren Energieverbrauch (kWh, Liter, m3) und Energiekosten,
  • über den Zustand Ihres Hauses (Thermographieaufnahmen, Energieberatung)
  • über Ihre mittel- bis langfristigen Ziele und Wünsche an Ihr Haus.
  • über Informations- und Förderangebote von Bund, Land oder Kommunen
  • über gute Beispiele von Altbausanierungen in Ihrer Nähe.
  • über die Qualität ihrer Handwerker. Fragen Sie nach Referenzobjekten!

Tipp 5: Schluss mit „klein-klein“!

Am besten und preiswertesten sanieren Sie Ihr Haus „in einem Zug“. Ein Flickenwerk kostet mehr und bringt weniger als eine Gesamtlösung! Gehen Sie deshalb große, klare Schritte, z. B.

  • Schritt 1: konsequente Energieeinsparung (Wände, Dach, Keller, Fenster, Lüftung)
  • Schritt 2: Umstellung des Energiebedarfs auf erneuerbare Energie (Sonne & Co.)

Tipp 6: Auf die Reihenfolge kommt es an!

Wenn Sie Ihr Haus nicht „in einem Zug“ sanieren können, sollten Sie

  • erst mit dem Energieberater sprechen. Er/Sie findet vielleicht doch eine Lösung.
  • erst Energie einsparen (Wände, Dach, Keller, Fenster), dann eine neue Heizung einbauen (sonst fällt die Heizung unnötig groß und teuer aus oder Sie verbauen sich pfiffige Alternativlösungen)
  • erst eine (große) Solaranlage einplanen, dann die Restbedarfsheizung aussuchen

Tipp 7: So senken Sie den Energieverbrauch!

  • Wärmedämmung an den Außenwänden (WLG 035)
  • Wärmedämmung an der Kellerdecke
  • ein gut gedämmtes Dach (schützt auch im Sommer vor Hitze!)
  • hocheffiziente Fenstersysteme (Glas und Rahmen)
  • eine energiesparende Lüftung als „Sahnehäubchen“ (besonders bei Mietwohnungen!)

Tipp 8: Nutzen Sie so viel wie möglich erneuerbare Energien!

Ganz ohne Energiezufuhr kommt auch ein sparsames Haus nicht aus. Der beste Energie-Angreifer für Ihr „Team Haus“ ist die Sonne. Pro Quadratmeter Grundstücksfläche fallen jedes Jahr umgerechnet rund 110 l Heizöl buchstäblich vom Himmel. Und das Beste ist: Die Sonne schickt uns keine Rechnung!

Für den Restbedarf bietet z. B. Holz (Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel) viele Möglichkeiten.

Wer das ganze Jahr über viel Wärme braucht, sollte an ein Blockheizkraftwerk denken, z. B. mit Pflanzenöl.

Tipp 9: Speicherung und Verteilung müssen dazupassen!

Das Mittelfeld im „Team Haus“ verteilt, speichert und steuert die Energie:

  • Die Steuerung setzt alle „Mitspieler“ optimal ein: die Solaranlage, die Zusatzheizung, den Pufferspeicher, den Brauchwasserbehälter und die Heizkreisläufe.
  • Ideal für solares Heizen sind niedrige Vorlauftemperaturen, also Wand- oder Fußbodenheizung.
  • Lassen Sie sämtliche Heizungs-/Warmwasserrohre professionell isolieren. Sie sparen bares Geld!
  • Hocheffizienz-Umwälzpumpen sparen sehr viel Strom und Geld. Hoch effizient – hoch wirtschaftlich!
  • Apropos Speicher: Groß und gut soll er sein. Er muss auf Wärmebedarf, Heizung und Solaranlage korrekt ausgelegt und reichlich dimensioniert sein. Im Zweifel eher eine Nummer größer!

Tipp 10: Frische Luft und behagliche Wärme

Bei vielen alten Häusern gilt das Heustadelprinzip: Der Wind pfeift durch die Ritzen, das Haus wird gut gelüftet, aber die Wärme geht verloren. Nach der Sanierung ist es warm und dicht. Doch ohne Frischluft geht Ihnen und Ihrem Haus die Puste aus! Feuchte verbrauchte Luft muss regelmäßig ersetzt werden, damit Sie gesund bleiben und Ihr Haus keinen Schaden nimmt. Je nach Nutzung gibt es hierfür unterschiedliche Konzepte. Hier können Sie mit wenig Aufwand eine gute Lösung finden, aber auch für viel Geld neue Probleme schaffen. Sprechen Sie Ihren Planer und Energieberater darauf an!

Tipp 11: Schimmel und kein Ende?

Wenn Sie bisher schon Schimmel hatten, wird dies durch Außenwanddämmung und richtiges Lüften in der Regel besser. Wenn Sie nur neue Fenster einbauen, aber keine Wärmedämmung, wird wahrscheinlich Schimmel auftreten, denn die (Außen-)Wandecke ist nun der kälteste Bauteil im Raum. Wenn Sie nach der Sanierung erstmals Schimmel haben sollten, liegt es vermutlich an den Nutzern: Ihr Haus ist zwar jetzt dicht, wird aber zuwenig oder falsch gelüftet.

Tipp 12: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Nach der Sanierung stellt sich der verdiente Lohn (s.o.) ein. Aber Vorsicht: Jetzt nicht locker lassen!

  • Dokumentieren Sie Ihre Verbrauchswerte (kWh, Liter, m3), am besten monatlich.
  • Lesen Sie regelmäßig den Wärmemengenzähler Ihrer Solaranlage ab (bei Planung der Solaranlage unbedingt vorsehen, insbesondere bei solarer Heizungsunterstützung).
  • Senken Sie Ihren Stromverbrauch. Unter www.kWh-Watcher.de lesen Sie, wie einfach das geht.
  • Thermographieaufnahmen (Wärmebrücken) und Blower-door-Test (Undichtigkeiten) lohnen sich zur Qualitätssicherung auch nach der Sanierung. Über den Vorher-nachher-Vergleich werden Sie (und Ihre Nachbarn) staunen.

Tipp 13: Keine Angst vor großen Zahlen!

Je höher die Anstrengungen, umso höher die Einsparungen und die staatlichen Förderungen. Umfassende Sanierungen rechnen sich daher wirtschaftlich oft deutlich besser als Einzelmaßnahmen.

Lassen Sie sich vom „Trainer“ (Energieberater) und vom „Manager“ (Hausbank) gründlich beraten!

Ihre Sanierung ist eine große Chance für Sie und für die Umwelt.

Sie sollten sie nutzen! Die Solarfreunde helfen Ihnen dabei.