Kategorie: Aktuelles
WKA Gammelsdorf
Leserbrief im Namen der Solarfreunde Moosburg zur Veranstaltung der Bürgerinitiative gegen Windkraft Enghausen-Priel am 25.07.2016 in Mauern.
Seit 20 Jahren setzen wir Solarfreunde uns jeden Tag für Energiewende und Klimaschutz ein. Dass so viele Bürger in und um Moosburg die Energiewende unterstützen, sie fachkundig begleiten und beherzt umsetzen, macht uns stolz und motiviert uns, auch künftig jeden Tag weiterzumachen, auch wenn seit einiger Zeit die Luft dünner geworden ist. Populismus, Mutlosigkeit und „German Angst“ führen zu einer paradoxen Entwicklung: Dass die Innovation im Land der Erfinder abgewürgt wird, aber international Erfolge feiert, gab es in Deutschland leider schon oft (man denke nur an den Computer), schadet aber nur uns. Dass dadurch aber Atom und Kohle sich länger halten können als notwendig, hat wegen der Signalwirkung fatale Folgen weltweit – für uns und für künftige Generationen. Insoweit erwarteten wir nichts Gutes von der Infoveranstaltung der BI WKA Enghausen-Priel. Trotzdem hätten wir im Voraus nicht im (Alb-)Traum gedacht, was wir dort erlebten.
Ja, uns klingelten buchstäblich die Ohren ob all der Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Bösartigkeiten, die an diesem Abend zu hören waren. Dass im Jahr 2016 bei all den erfolgreichen Beispielen für die Energiewende – gerade auch im Raum Gammelsdorf und Mauern - die Referenten einen ganzen Abend lang derart negative Stimmung machten und puren Hass über Windenergie und Energiewende ausgossen, hätten wir so nicht für möglich gehalten. Da hätten selbst wir ohne weiteres eine unvergleichlich viel neutralere Infoveranstaltung z.B. über Atomstrom (Strahlung und Kosten für die Ewigkeit) oder Kohlestrom (zunehmende Wetterextreme dank Klimawandel) zustande gebracht. So gesehen war es eigentlich schon folgerichtig, dass die Referenten die Atomenergie für unverzichtbar erklärten oder beinahe Tränen vergossen, weil E.on, RWE & Co. wegen den – dank Energiewende - stark gesunkenen Preisen an der Strombörse inzwischen 17 Mrd. Euro pro Jahr weniger von den Verbrauchern abkassieren können. Mit Verlaub: Sollten wir uns deswegen wirklich schuldig fühlen?
BI-Sprecher Dr. Weideneder wies zum Schluss zu Recht auf seine Erfahrungen als vom Gericht bestellter neutraler Sachverständiger hin: Gutachter, die allein von einer Partei beauftragt sind, sind oft das Papier (und das Geld) nicht wert, das man für sie ausgibt. Da hätte er mal besser auf sich selbst hören sollen bevor er derartig einseitig, populistische Referenten verpflichtet hat.
Negative Stimmungsmache und Angst verbreiten bringen uns nicht weiter.
Wann gibt es endlich eine Infoveranstaltung, die diesen Namen auch verdient?
