Solarfreunde Moosburg e.V.

Solarfreunde Moosburg

Wir sind umweltbewusste und engagierte Bürger in Moosburg und Umgebung, die sich zusammengeschlossen haben, um der Nutzung regenerativer Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen. mehr...

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Energiekonferenz Moosburg 13/35

Die Stadt Moosburg hat beschlossen, nach dem Vorbild des Landkreises bis 2035 eine vollständige Energiewende umzusetzen. Dazu sind Anstrengungen und Beiträge aus allen Teilen der Gesellschaft erforderlich. Die Energiekonferenz soll diesen Prozess begleiten und unterstützen.

Ziele

Die Energiekonferenz soll interaktiv und mit klarem Praxisbezug

  • die für die Energiewende relevanten Akteure zusammenbringen und vernetzen,
  • sie über den Stand der Energiewende in Moosburg informieren,
  • einen Erfahrungs- und Ideenaustausch zwischen den Teilnehmern bewirken,
  • aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze herausarbeiten und
  • zu (weiteren) eigenen und gemeinsamen Maßnahmen motivieren

Teilnehmer

  • Akteure aus Politik, Verwaltung, Energieerzeuger, Verbraucher, Dienstleister, etc.
  • Schirmherrschaft: Bürgermeisterin Anita Meinelt

Wertewandel für die Energiewende: Solarfreunde diskutieren bei Konferenz über Herausforderungen für die Stadt

Copyright:  Moosburger Zeitung Ausgabe vom 8.Nov 2013

Von Michael Müller

Moosburg. Klimaschutz und Energiewende gehören ohne Zweifel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Solarfreunde trafen sich am Mittwoch in ihrer Konferenz mit externen Partnern, um über Möglichkeiten eines integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes in der Stadt und über anstehende Maßnahmen zu sprechen.

Dass eine Energiewende nötig ist, daran ließ Grünen-Stadtrat Dr. Michael Stanglmaier keinen Zweifel. Doch noch fehle es der Stadt an einem Konzept – noch. „Spätestens Anfang 2015 sollte es ein fertiges Klimaschutzkonzept der Stadt Moosburg geben“, war sich der Referent sicher. Bis 2035 soll dann eine hundertprozentige Energiewende erreicht sein.

Der Antrag auf das Konzept wurde 2012 einstimmig bewilligt, jetzt gehe es an die Ausschreibung. „Wir wollen Ingenieurbüros der Umgebung anschreiben, damit diese Angebote abgeben“, ließ der Umweltreferent wissen. Die sollten sich dann am besten noch vor den Kommunalwahlen im Stadtrat vorstellen.

 

Ein Klimaschutzkonzept basiert auf drei Bausteinen: Die Ausgangssituation muss erfasst, das Einsparpotenzial ermittelt und abschließend ein Handlungsleitfaden erstellt werden. Hier sei es nötig, auch die Öffentlichkeit zu beteiligen. Wie so ein fertiges Konzept aussehen kann, zeigte Hans Gröbmayr, Klimaschutzmanager in Ebersberg.

Er brachte ein rund 200-seitiges Konvolut mit, das vor gut einem Jahr nach ebenfalls einjähriger Arbeit fertiggestellt worden war. In Ebersberg liege der Anteil regenerativer Energien im Bereich der Wärme inzwischen bei 60 Prozent, erklärte der Referent. Natürlich entstehe so ein Konzept nicht von alleine. „Man muss planen, überlegen, wie man es sinnvoll gestaltet.“ Die Energiewende gelte es aktiv in Angriff zu nehmen. „Das kostet Geld und Personalressourcen.“ Ein großer Vorteil des Berichtes bestehe darin, dass ihn alle Akteure gemeinsam erarbeitet hätten. „Das fördert das Gemeinschaftsgefühl und auch die Bereitschaft zur Umsetzung.“ Daher müsse man so ein Konzept auch selbst erarbeiten, auch wenn das Ergebnis in Moosburg ähnlich ausfallen dürfte. Doch immer nur zu planen, bringe nichts, war sich Gröbmayr sicher. „Wir wissen zu hundert Prozent, was zu tun ist.

Jetzt müssen wir anfangen zu handeln.“ Dazu gehöre unter anderem eine gute Vernetzung mit Unternehmen. Um die angestrebten Ziele zu erreichen, dürfe man aber nicht alles an die Stadt delegieren, warf der CSU-Ortsvorsitzende Andreas Müller ein. „Die größte Übung wird sein, dass man die Leute mitnimmt.“

Roland Lange vom Kommunalunternehmen Moosburg zeigte sich hier pessimistisch: „Beim privaten Bürger ist das Wertesystem ein anderes.“ Wenn er 200 Euro mehr für erneuerbare Energien zahlen müsse, verliere er mitunter schnell das Interesse an der Idee.

Unabdingbar sei deshalb – da waren sich die Anwesenden einig –, dass sich das Bewusstsein in der Bevölkerung ändere. „Den Wertewandel kann man nicht vorschreiben“, betonte Michael Stanglmaier. „Aber er ist nötig.“ Man müsse die Leute überzeugen, ohne den Zeigefinger zu erheben, forderte der Gast aus Ebersberg. Moderator Michael Suda sprach sich dafür aus, die Energiewende – oft Thema gesetzter Herren – „weiblicher und jünger“ zu machen. Das könnte beispielsweise durch eine großangelegte Informationsveranstaltung passieren.

 

Nach der angeregten Diskussionsrunde fanden sich die Solarfreunde, Politiker und Unternehmer in Vierergruppen zusammen, um zu erörtern, was die Kommunalpolitik in den nächsten Jahren für die Energiewende tun sollte. Es stellte sich heraus, dass im Bereich Personal und Finanzen das größte Handlungspotenzial gesehen wird. Da war etwa von der Vorbildfunktion der kommunalen Liegenschaften die Rede oder vom Ausbau des Nahwärmenetzes.

Gleich mehrere Teilnehmer wünschten sich eine autarke Stromversorgung durch eigene Stadtwerke. Weitere Forderungen waren eine gezielte Bauleitplanung und ein entsprechendes Stadtmarketing.

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